Aaron ist 15 Jahre, und lebt normalerweise in Kiew. Seit ca. drei Jahren spielt er Flag-Football, die Kontaktlose Version von American Football. Vor kurzem wechselte er in das Team für American Football und trainierte fleißig, bis der Krieg der jungen Sportkarriere ein Ende setzte und Aaron sein Hobby aufgeben musste.
Seine Mutter Olena war früher schon beruflich in Wien und kennt die Stadt ein wenig. Nachdem sie den Entschluss fasste, Kiew zu verlassen um ihren Sohn und ihre Eltern in Sicherheit zu wissen, schaffte sie die Reise über Ungarn bis Wien mit dem Zug, wo sie vor knapp 2 Wochen ankamen. Erstmals in Sicherheit, auch wenn der Familienvater weiter vor Ort in Kiew ist, und erst jetzt wieder berichtet hat, dass die Wohnung noch intakt ist. In Wien heißt es jetzt einmal in einem Appartment, welches über Freunde gefunden wurde, und gemietet ist, zur Ruhe zu kommen, und für Sohn Aaron die Möglichkeit zu finden, die Schule weiter zu besuchen. Olena und Aaron sind in der glücklichen Lage sich mit Englisch verständigen zu können, was hier im Ausland etwas Erleichterung und Unabhängigkeit bringt. Wie lange sie bleiben ist ungewiss, und hängt von der weiteren Situation in der Heimat ab.
Der Artikel unseres Vereins, wo wir Kinder und Jugendliche aus der Ukraine einladen, bei uns im Verein Sport zu betreiben, wurde über unsere Kontakte, insbesondere Coach Vadim der Kiew Hammerers, auch in den sozialen Medien in der Ukraine verbreitet. So bekam ihn auch Olena zu lesen, und sah eine Chance in der schwierigen Zeit, das Aaron zumindest sein Hobby auch fern der Heimat weiter betreiben kann. Nach Kontaktaufnahme mit unserem sportlichen Leiter Alexander Stöger, konnte Aaron bereits letzten Freitag aktiv am Training teilnehmen. Schulterschutz war schnell gefunden, und auch ein passender Helm, und so wurde Aaron von einer Minute auf die andere in das U16 Team integriert, auch wenn es für ihn noch eine sehr ungewohnte Situation war, im Ausland gemeinsam mit anderen Spielern, die nicht seine Sprache sprechen ein Training ab zu halten.
Seit Beginn des Krieges steht Alexander mit Coach Vadim in Kiew in Kontakt, und tauscht sich regelmäßig über die Situation in Kiew und Rest der Ukraine aus. Für die Hilfe vor Ort, kann unser Verein nicht viel unternehmen, ausgenommen bestehende Projekte zu unterstützen. So hat man sich als Ziel gesetzt, lokal hier in Wien zu unterstützen, und die Möglichkeit zu bieten Sport zu betreiben, der nicht nur körperlich gesund ist, sondern auch für Geist und Seele.
Wir als Verein wollen Aaron und auch anderen interessierten Kindern ab 9 Jahren eine Möglichkeit bieten, im Sport gemeinsam mit Gleichaltrigen einen gewissen Alltag zu finden, und die Geschehnisse in der Heimat für eine kurze Zeit zu vergessen. Aktuell ist geplant dieses Projekt mit Hilfe des Sportbonus des Bundesministeriums für Sport, und Förderungen über die Laureus Foundation Germany/Austria zu finanzieren.